Hof Luisenau in den 70er Jahren
Hof Luisenau in den 70er Jahren

Kleine Geschichte des Ferienhofs Luisenau

Der Hof Luisenau wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts als Vorwerk des gräflichen Gutes der Grafen von Saldern und Ahlimb in Ringenwalde in massiver Ziegel- und Feldstein-Bauweise erbaut. Nach Ende des II. Weltkrieges wurde der Hof aufgeteilt, um den zahlreichen Flüchtlingen aus dem Osten Unterkunft und Auskommen im landwirtschaftlichen Bereich zu verschaffen. Bis Ende der 1950er Jahre bewohnten über 28 Personen dauerhaft den Hof Luisenau.

 

In den 1950er und 1960er Jahren verließ die Mehrzahl der Bewohner bis auf eine Familie den Hof. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden von der LPG Ringenwalde übernommen und von ihr bewirtschaftet. Mitte der 1960er Jahre übernahm das Petrochemische Kombinat Schwedt (PCK) den Hof Luisenau. Das große Industrieunternehmen mit damals über 8000 Beschäftigten nutzte den in sich abgeschlossenen Hof Luisenau vor allem wegen seines hohen Freizeitwertes als Ferienobjekt für seine Mitarbeiter. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Lehrlinge des PCK Schwedt, die in ihrer Freizeit den Hof Luisenau instand setzten und für seinen Erhalt sorgten. Die dafür notwendigen Räumlichkeiten für insgesamt bis zu 40 Personen wurden vor allem durch den weiteren Ausbau von Wohnräumen sowie durch den Aufbau von Freizeiteinrichtungen geschaffen.

 

Nach der Wende 1990 pachtete das Bildungsunternehmen Potsdam Kolleg in Berlin den Hof Luisenau als Begegnungsstätte mit Übernachtungen. Im Zuge dieser Nutzung wurde mit dem Ausbau und der grundlegenden Modernisierung von Luisenau begonnen. Zwischen 1991 und 1996 wurden die inzwischen modernisierten Räume als Verwaltungszentrum der Entwicklungsgesellschaft Ringenwalde genutzt, einem gemeinnützigen Unternehmen des Potsdam Kolleg und der Gemeinde Ringenwalde. Danach konnte der Förderverein ökologische Begegnungsstätte e.V. von der damaligen PCK AG Schwedt den Hof Luisenau übernehmen. Ende der 1990er Jahre wurde die Kernanlage des Ferienhofs Luisenau schließlich von Eberhard Knödler-Bunte und Sylvia Sandig erworben, die dort einen landwirtschaftlichen Öko-Betrieb aufbauten und die vorhandenen Räumlichkeiten weiterhin als Ferienwohnungen vermieteten.

 

Parallel zum landwirtschaftlichen Betrieb wurde der Hof Luisenau auch für Seminare, Tagungen und sonstige Veranstaltungen genutzt, wobei der Engpass die zu geringen Übernachtungsmöglichkeiten war. Seit Herbst 2015 werden die vorhandenen Wohnungen im Zuge des Programms für energieeffizientes Wohnen modernisiert und neue Wohnungen im ehemaligen Wirtschaftsgebäude geschaffen.