Die "Skyline" von Ringenwalde. Die linke Bildseite bildet die bäuerliche Dorfmitte ab mit der alten Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert und seinen Fachwerkhäusern. Die rechte Bildseite ist geprägt vom ehemaligen gräflichen Gut der Grafen von Saldern und Ahlimb und seinen Wirtschaftsgebäuden. Rechts der Schornstein der alten Brennerei, dahinter der Schlosspark. Das Schloss selbst wurde 1945 vor dem Einmarsch der sowjetischen Truppen von der SS gesprengt. Rudimentär erhalten sind nur noch die beiden ehemaligen Seitenflügel des Schlosses.
Ringenwalde ist ursprünglich eine slawische Siedlung, die im Zuge der Wanderungen im 10. und 11. Jahrhundert von germanischen Stämmen besiedelt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung findet das Dorf als Ryngenwolde im Jahr 1250. Im Hochmittelalter lag Ringenwalde an der wichtigen Fernhandelsverbindung zwischen Polen und Hamburg. Eine gewisse Bedeutung erlangte Ringenwalde dadurch, dass es sechs Gasthäuser mit Unterkunft besaßt und als Umspannort diente. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Ringenwalde nahezu völlig devastiert und besaß am Ende des Krieges 1648 nur noch 8 Bewohner. Der Ausbau weiterer Verbindungswege führte dazu, dass Ringenwalde immer mehr an Bedeutung verlor.
Das Schloss Ringenwalde der Grafen von Ahlimb fiel selbst für preußische Verhältnisse ziemlich bescheiden aus. Der größtenteils sandige Boden gab wenig her, sodass lange Jahrhunderte eine extensive Landwirtschaft überwog, was sich auch in den Einkünften des Feudalherrn niederschlug.
Erwähnenswert ist vor allem der ehemalige Schlosspark in Ringenwalde, welcher im 19. Jahrhundert von Lennè umgestaltet wurde. Das Schloss selbst existiert nicht mehr.
Im Schlosspark befindet sich ein riesiger Granitfindling, der in frühgeschichtlicher Zeit vermutlich als Opferstein galt.
Um 1830 wurde in Ringenwalde eine Brennerei nebst Destillationsanlage errichtet, die so erfolgreich war, dass sie ab 1871 als schönste Branntweinfabrik bekannt wurde. Das Gebäude steht heute
unter Denkmalschutz. Vor mehreren Jahren hat jedoch das Dach gebrannt, sodass sich heute nur noch eine interessante Ruine besichtigen lässt. Auch das großzügige Fachwerkhaus neben der Brennerei,
das als Inspektorhaus diente, wurde inzwischen wegen Baufälligkeit abgerissen.
In der zu besichtigenden Kirche von Ringenwalde befinden sich auch 3 sehr wertvolle Glasgemälde aus dem Jahr 1599. Drinnen gibt es eine seltene Migendt-Orgel - manche sagen, es sei die letzte ihrer Art-, zwei Epitaphen der beiden Patronate der Familie von Ahlimb und einen Altar aus dem 18. Jahrhundert. Zwei der drei Glocken sind noch vorhanden und können besichtigt werden, denn: Die Kirche ist offen und man kann ohne Vorankündigung dort hinein und auch den Turm bis zu der Ebene mit den Schallöffnungen besteigen.
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